Die aktuellen Zeiten stellen Menschen vor große Herausforderungen. Nicht nur, weil Hass, Hetze und Fakenews immer mehr salonfähig werden, sondern auch internationale Ereignisse sich zunehmend über den gesamten Globus ausbreiten. Der anhaltende Krieg zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas, nach deren Überfall Anfang Oktober 2023, gehört dazu. 

Während die einen dabei unumstritten zu Israel halten und dessen Recht auf Selbstverteidigung beschwören, gibt es viele Menschen, die dies anders sehen. Insbesondere der arabische Raum bringt seit Jahren viele Unterstützer*innen Palästinas hervor. Und die Auseinandersetzung im Nahen Osten betrifft auch immer mehr Deutschland, wo die Unterstützung für Israel oftmals auf vehemente Unterstützung der Hamas trifft, Grauzonen dazwischen waren lange nicht sichtbar.

Erst im Verlauf des Konfilkts kristallisieren sie sich langsam heraus und zeigen: Es gibt keinen gerechten Krieg - schon gar nicht, wenn eine Zivilbevölkerung unter diesem leiden muss. Aus diesem Grund finden dieser Tage neben den Solidaritätskundgebungen für Israel auch immer mehr Kundgebungen für die Unterstützung Palästinas statt. Auch in Erfurt ist diese Entwicklung angekommen und - anders als in anderen Städten Deutschlands - wurde in Thüringen kein Unterstützungsangebot für die Hamas gemacht. Im Gegenteil: Die Demonstrierenden besinnen sich immer öfter auf die zivilen Opfer beider Seiten, unter Israelis und Palästinenser*innen.

Für den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) begleitete ich vor einer Woche eine der Kundgebungen auf dem Erfurter Anger mit Reportagefotos und kurzen Nachrichtentexten. Was ich dort erlebte? Eine große Aufgebrachtheit, viele Sorgen und einen Wunsch nach einer Lösung des Konfliktes.