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Ein Mann steht unter einem Regenschirm am NSU-Denkmal in Erfurt. Er wirkt emotional und wischt sich die Augen. Die Stahlrahmen des Denkmals und die beschrifteten Tafeln sind sichtbar.
In meinem Beruf als Fotograf und Journalist, kurz Fotojournalist, erlebe ich ständig neue Situationen und fotografiere verschiedenste Ereignisse, Veranstaltungen und Situationen. Doch manche Termine stechen aus dem Alltag heraus und erlangen eine besondere Bedeutung. Die Einweihung des neuen Denkmals für die Opfer des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) im Thüringer Landtag in Erfurt war für mich ein solcher Auftrag.

Fotos des Denkmals: Gesellschaftliche und politische Relevanz

Was diesen Auftrag so besonders machte, war die immense gesellschaftliche und politische Relevanz des Themas. Der NSU hat tiefe Wunden in die deutsche Gesellschaft gerissen und die Erinnerung an die Opfer und ihre Angehörigen ist nach wie vor wichtig. Ich erinnere mich noch genau an den Tag, als der NSU in Eisenach enttarnt wurde. Die Ereignisse damals haben mich persönlich berührt und meine Sicht auf die deutsche Geschichte nachhaltig geprägt.

Eine Fotoreportage auf Agenturniveau

Mein Ziel bei der Einweihung des Denkmals war es, für die Agentur Epd-Bild eine Fotoreportage auf Agenturniveau zu erstellen und diese so schnell wie möglich zu veröffentlichen. Die Bilder sollten die Atmosphäre der Veranstaltung einfangen, die Trauer und den Respekt für die Opfer zum Ausdruck bringen und gleichzeitig ein Zeichen für Demokratie und gegen Faschismus setzen.

Die Aufarbeitung des NSU-Komplexes und Demokratie

Heute ist der NSU enttarnt, einige Mitglieder der Terrorgruppe sind verurteilt und es gibt zahlreiche Initiativen, Untersuchungen und Studien, die sich mit den Verbrechen des NSU auseinandersetzen. Doch die Aufarbeitung des NSU-Komplexes ist noch lange nicht abgeschlossen. Es gibt weiterhin offene Fragen und es ist wichtig, dass die Erinnerung an die Opfer wachgehalten wird.

Ein Zeichen gegen Faschismus, für Toleranz und Demokratie und persönliche Türkei-Beziehung

Die Einweihung des NSU-Denkmals in Erfurt war ein wichtiger Schritt, um die Opfer zu ehren und ein Zeichen gegen Faschismus und Gewalt zu setzen. Gleichzeitig ist es eine Mahnung, dass wir wachsam bleiben und uns für Demokratie und Toleranz einsetzen müssen.

Eine ganz besondere Rolle spielt dabei auch, dass neun der Ermordeten, Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru,Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç,Mehmet Turgut,İsmail Yaşar,Halit Yozgat,Mehmet Kubaşık, türkischstämmig waren. Seit meinem ehrenamtlichen Einsatz nach dem schweren Karamanmaras-Beben in der Türkei in 2023, habe ich zu dem Land und seinen Menschen eine ganz besondere Verbindung, für die ich immer wieder auch in die Türkei reise - Zuletzt zum Jahrestag des Bebens in der Türkischen Provinz Hatay im Februar 2024.

Eine moderne Außengedenkstätte aus Stahlrahmen in einem Park. Das Denkmal befindet sich auf einem roten Kiesweg mit einem Hintergrund aus üppigen grünen Bäumen. Im Vordergrund sind leuchtend rote Rosen zu sehen.
Ein Mann, Bodo Ramelow, blickt zu der Stahlrahmenstruktur des NSU-Denkmals in Erfurt auf. Er trägt einen karierten Anzug und eine Brille, im Hintergrund sind Bäume zu sehen.
Eine Frau, Semiya Şimşek, steht an einem Rednerpult in einem modernen Landtagssaal. Im Hintergrund sind die Flaggen von Deutschland, Thüringen und der Europäischen Union sowie ein großes Emblem an der Holzwand zu sehen.
Eine ältere Frau, Barbara John, spricht an einem Rednerpult im Thüringer Landtag. Sie hat weißes Haar, trägt eine Brille und einen dunklen Blazer. Das Rednerpult ist mit Blumen geschmückt und im Hintergrund sind moderne Landtagsdekorationen zu sehen.
Eine Innenansicht eines großen, modernen Landtagssaals mit gestuften Sitzreihen und einer kreisförmigen Anordnung. Der Raum ist gefüllt mit Menschen, die an einer Veranstaltung teilnehmen, und ein Redner steht am zentralen Rednerpult.
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