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Publikum sitzt vor einer Freilichtbühne bei einer Aufführung von „La Bohème“ neben einer Kathedrale.
Die Domstufen Festspiele in Erfurt haben sich über die Jahre zu einem der atmosphärischsten Theatererlebnisse Thüringens entwickelt. Als Fotograf durfte ich in diesem Jahr sowohl die zweite Hauptprobe als auch die Premiere von Puccinis La Bohème dokumentieren - und dabei eine faszinierende Parallele zwischen Opernkunst und fotografischer Arbeit entdecken. Beide Kunstformen leben von der Fähigkeit, Emotionen einzufangen und Geschichten zu erzählen, die das Publikum berühren. Die einzigartige Kulisse der historischen Domstufen bietet dabei einen Rahmen, der sowohl für Sänger*innen als auch für Fotograf*innen besondere Herausforderungen und Möglichkeiten schafft.

Warum ist die Fotografie bei Theaterfestspielen besonders interessant?
  • Emotionale Intensität: Theateraufführungen bieten einzigartige Momente voller Leidenschaft und Dramatik, die sich perfekt für ausdrucksstarke Fotografie eignen
  • Technische Herausforderung: Wechselnde Lichtverhältnisse und Bühnensituationen erfordern fotografische Expertise und schaffen spektakuläre Bildresultate
  • Dokumentarischer Wert: Jede Aufführung ist einzigartig und wird durch professionelle Fotografie für die Nachwelt und Pressearbeit festgehalten

Wenn Bühnenbild zur Inspiration wird: Das besondere Setting von La Bohème

Die Domstufen Festspiele Erfurt verbinden seit Jahren erfolgreich klassische Opernkunst mit der besonderen Atmosphäre einer historischen Kulisse. In diesem Jahr wurde Puccinis "La Bohème" inszeniert, eine Oper, die durch ihre emotionale Tiefe besondere Anforderungen an die fotografische Dokumentation stellt. Mit der Sopranistin Shelley Jackson als Mimi und Jongwoo Kim als Rodolfo standen zwei herausragende Sänger*innen im Zentrum der tragischen Liebesgeschichte.

Besonders beeindruckend war das innovative Bühnenbild mit einer spektakulären Rutsche als zentralem Element. Diese wurde nicht nur zu einem dramaturgischen Höhepunkt der Inszenierung, sondern bot auch fotografisch völlig neue Perspektiven. Im Rahmen eines Pressetermins hatte ich sogar die Gelegenheit, diese Rutsche selbst auszuprobieren - eine Erfahrung, die mir als Fotograf half, die Dimensionen und Möglichkeiten dieses Bühnenelements zu verstehen. Die Besetzung mit internationalen Künstler*innen wie Máté Sólyom-Nagy als Marcello und Candela Gotelli als Musetta brachte dabei eine besondere Vielschichtigkeit in die Darstellung.

Von der Probe zur Premiere: Authentische Momente im Fokus

Die Möglichkeit, sowohl die zweite Hauptprobe als auch die Premiere fotografisch zu begleiten, bot einzigartige Einblicke in die Entwicklung einer Theaterproduktion. Während die Probe noch von konzentrierter Arbeitsatmosphäre geprägt war, entfaltete sich bei der Premiere die volle emotionale Kraft der Inszenierung vor begeistertem Publikum.

Theaterfotografie stellt besondere technische Anforderungen: Die dramatischen Lichtwechsel schaffen spektakuläre visuelle Effekte, erfordern aber höchste Präzision. Bei den Domstufen kommt hinzu, dass die Aufführungen im Freien stattfinden, was zusätzliche Faktoren wie wechselnde Wetterbedingungen mit sich bringt. Was mich als Fotograf bei den Domstufen Festspielen fasziniert, sind die Parallelen zwischen Opernkunst und fotografischer Arbeit - beide leben davon, komplexe Emotionen in begrenzter Zeit zu vermitteln. Die dabei entstehenden Bilder werden Teil des kulturellen Gedächtnisses Erfurts und dokumentieren eines der wichtigsten Theaterereignisse in Thüringen.

© 2025 PPBraun – Journalist und Fotograf aus Erfurt in Thüringen - Nachrichten und Fotografie aus einer Hand