Lothar König ist von uns gegangen. Am 21. Oktober erreichte mich diese traurige Nachricht, die viele tief berührte und einen Moment des Innehaltens auslöste. Der Tag seiner Trauerfeier in der Stadtkirche zu Jena wurde bald bekannt gegeben, und dass diese Zeremonie am Reformationstag stattfand – einem Feiertag in Thüringen – war für viele nicht nur eine Erleichterung, sondern ein besonderes und bedeutungsvolles Zeichen.

Lothar König war mehr als ein Pfarrer in Jena. Er war ein unermüdlicher Aktivist und ein beeindruckender Mensch, der sich voller Leidenschaft für Gerechtigkeit einsetzte. Sein Kampf gegen Unterdrückung und insbesondere gegen den Rechtsextremismus wird in den Herzen vieler weiterleben.

Es war mir eine Ehre, an seiner Trauerfeier teilzunehmen. Ebenso selbstverständlich war es für mich, diesen bedeutungsvollen Tag in einer zurückhaltenden, aber prägnanten Fotoreportage festzuhalten. Lothar König war stets eine öffentliche Figur, und dass sein letzter Weg so viele Menschen vereinte und eine Welle der Solidarität hervorrief, ist ein eindrucksvolles Zeugnis seines Wirkens. Mehrere Hundert Menschen kamen, um diesem Jenaer Urgestein die letzte Ehre zu erweisen und ihn ein letztes Mal zu begleiten.

Mit meiner Kamera hielt ich die bewegenden Momente dieses Tages fest – die Trauer und den Schmerz, aber auch den tiefen Respekt und den Stolz auf einen Geistlichen, der so viel für die Gemeinschaft bewirkt hat. Sein Vermächtnis ist lebendig, und sein Engagement wird immer in Erinnerung bleiben.

Die Fotoreportage dokumentiert die Vielfalt der Gefühle, die an diesem Tag spürbar waren. Von den stillen Tränen in der Kirche über die Gespräche der Menschen, die sich draußen versammelten, bis hin zu den kurzen Momenten des Lächelns, wenn sich Freunde und Weggefährten an gemeinsame Erlebnisse mit Lothar erinnerten. Es ging darum, eine Atmosphäre einzufangen, die trotz der Trauer auch von Dankbarkeit und Verbundenheit geprägt war.

Besonders eindrucksvoll waren die kleinen Gesten der Zusammengehörigkeit: Umarmungen, sanftes Schulterklopfen und das Teilen von Erinnerungen. Die Reportage zeigt, wie Lothar König Brücken zwischen Menschen baute – und das selbst an seinem letzten Tag weiter tat. Mein Ziel war es, mit den Bildern eine ehrliche und würdige Erinnerung an einen Mann zu schaffen, der die Gesellschaft nachhaltig geprägt hat, und zu zeigen, wie stark sein Einfluss bis heute nachwirkt.